Führungszeugnis bei der Bewerbung - Was Sie beachten müssen!

Wer sich auf eine neue Stelle bewirbt, muss sich auf zahlreiche Hürden einstellen. Eine dieser Hürden bei der Bewerbung ist das Führungszeugnis. Doch was genau ist das eigentlich? Welche Arten gibt es und was muss man bei der Beantragung beachten? Fragen über Fragen, die sich Bewerber stellen. Das polizeiliche Führungszeugnis ist wohl das bekannteste. Es gibt aber auch das erweiterte und das amtliche Zeugnis.

Doch welche Eintragungen sind in diesen Dokumenten zu finden und wie lange dauert es, bis man sie in den Händen hält? Und was ist, wenn man Einträge löschen lassen möchte? Wo kann man das Dokument beantragen und welche Fristen sind zu beachten? All diese Fragen sind wichtig, um bei der Bewerbung auf der sicheren Seite zu sein. Doch auch die Kosten für ein Zeugnis sollten nicht außer Acht gelassen werden. In diesem Sinne: Informieren Sie sich rechtzeitig und seien Sie vorbereitet!

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Führungszeugnis bei der Bewerbung

Was ist ein Führungszeugnis?

Ein Führungszeugnis ist ein amtliches Dokument, das Auskunft über eventuelle Vorstrafen einer Person gibt. Es wird vom Bundesamt für Justiz ausgestellt und ist in der Regel für eine Bewerbung erforderlich, wenn die Stelle einen besonderen Vertrauensvorschuss erfordert. Das Zeugnis enthält Informationen über Verurteilungen wegen Straftaten, die im Bundeszentralregister erfasst sind.

Es gibt jedoch auch bestimmte Straftaten, die nicht im Zeugnis erscheinen, wie zum Beispiel Verurteilungen zu Geldstrafen oder Verwarnungen. Ein Führungszeugnis ist in der Regel drei Monate gültig und kann beim örtlichen Einwohnermeldeamt beantragt werden. Es ist wichtig, dass das Zeugnis immer aktuell ist, da es sonst ungültig wird und eine erneute Beantragung erforderlich ist. Ein gutes Zeugnis ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Bewerbung und kann das Vertrauen des Arbeitgebers in die Bewerberin oder den Bewerber stärken.

Welche Beruf brauchen ein Führungszeugnis für die Bewerbung?

Es gibt viele Berufe, die eine hohe Verantwortung für das Wohl anderer Menschen tragen. Die unten genannten zehn Berufe brauchen somit auch ein Führungszeugnis.

  1. Polizistinnen und Polizisten sind dafür verantwortlich, dass Gesetze eingehalten werden und die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet ist. Sie müssen in gefährlichen Situationen schnell entscheiden können und dürfen dabei niemals ihre Professionalität aus den Augen verlieren.
  2. Lehrerinnen und Lehrer haben einen enorm wichtigen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie müssen nicht nur fachliches Wissen vermitteln, sondern auch pädagogisch geschult sein, um individuelle Bedürfnisse zu erkennen und darauf einzugehen.
  3. Erzieherinnen und Erzieher arbeiten eng mit Eltern zusammen, um Kinder bestmöglich zu betreuen. Dabei geht es nicht nur darum, sie körperlich sicher durch den Tag zu bringen – vielmehr sollen sie emotional unterstützt werden sowie soziale Kompetenz erlernen.
  4. Sozialarbeiter helfen Menschen in schwierigen Lebenslagen wie Arbeitslosigkeit oder Obdachlosigkeit weiterzukommen. Sie beraten Betroffene bei finanziellen Problemen, Familienprobleme oder psychischen Belastungen.
  5. Pflegekräfte im Krankenhaus oder Altenheim kümmern sich oft rund um die Uhr, um Patienten oder Bewohner. Dabei muss man sowohl medizinische Kenntnisse als auch Empathie besitzen
  6. Mitarbeiter in der Kinder-und Jugendarbeit organisieren Freizeitaktivitäten für junge Leute. Sie fördern die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder.
  7. Bankangestellte sind für das Geld anderer Menschen verantwortlich. Dabei müssen sie sicherstellen, dass alles korrekt abläuft und keine Fehler passieren.
  8. Sicherheitspersonal, wie beispielsweise auf dem Flughafen oder bei Veranstaltungen sorgen dafür, dass sich die Gäste in Sicherheit fühlen. Sie achten darauf ,dass niemand unerlaubt an bestimmte Orte gelangen kann .
  9. Justizvollzugsbeamter arbeiten im Gefängnis. Sie haben eine wichtige Rolle dabei Straftäter zu resozialisieren und ihnen Perspektiven aufzuzeigen.
  10. Zollbeamte kontrollieren Warenströme um illegale Geschäfte zu unterbinden. Dabei muss man ein Auge für Details besitzen sowie Kenntnisse über Zölle etc. mitbringen.

Was wird in das Zeugnis eingetragen?

Sie haben sich entschieden, sich auf eine neue Stelle zu bewerben und brauchen ein Führungszeugnis. Aber was wird eigentlich in das Zeugnis eingetragen? Grundsätzlich werden alle Verurteilungen aufgeführt, die Sie in der Vergangenheit hatten. Das beinhaltet sowohl Strafen wegen Vergehen als auch Verbrechen. Auch wenn Sie eine Geldstrafe erhalten haben, wird dies im Zeugnis vermerkt.

Aber keine Sorge, nicht alle Verurteilungen werden aufgeführt. Verurteilungen, die nach dem Jugendstrafrecht erfolgt sind, werden nur in Ausnahmefällen aufgeführt. Auch Verurteilungen, bei denen das Strafmaß unter 90 Tagessätzen liegt, werden nicht im Zeugnis aufgeführt. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihre Verurteilung im Führungszeugnis aufgeführt wird, können Sie sich an das Bundesamt für Justiz wenden.

Arten von Zeugnissen

Wenn Sie sich für eine Stelle bewerben, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Menschen erfordert, kann es sein, dass Sie ein Zeugnis der Führung vorlegen müssen. Doch welche Arten von Zeugnissen gibt es eigentlich? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem einfachen und dem erweiterten Führungszeugnis.

Das einfache Führungszeugnis enthält nur Informationen über Vorstrafen, während das erweiterte Zeugnis auch Informationen über bestimmte Verurteilungen enthält, die für die angestrebte Stelle relevant sein könnten. Beispielsweise kann es bei einer Bewerbung im pädagogischen Bereich wichtig sein, dass keine Vorstrafen wegen Sexualdelikten im erweiterten Zeugnis auftauchen. Es ist also wichtig, sich im Vorfeld genau informieren, welches Zeugnis für die angestrebte Stelle benötigt wird.

Polizeiliches Führungszeugnis bei der Bewerbung

Wenn Sie sich auf eine Stelle bewerben, kann es sein, dass Sie ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen müssen. Doch was genau ist das eigentlich? Ein polizeiliches Zeugnis ist eine Urkunde, die Ihre Vorstrafen oder das Fehlen von Vorstrafen dokumentiert. Es wird vom Bundesamt für Justiz ausgestellt und kann online oder per Post beantragt werden. In der Regel wird ein Zeugnis nur auf Antrag des Betroffenen oder einer bevollmächtigten Person ausgestellt.

Wenn Sie sich bewerben, sollten Sie darauf achten, dass das Führungszeugnis nicht älter als drei Monate ist. Ein sauberes Zeugnis kann ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Bewerbung sein, da es das Vertrauen des Arbeitgebers in Ihre Zuverlässigkeit und Integrität stärkt.

Erweitertes Führungszeugnis bei der Bewerbung

Sie haben sicher schon mal von einem Führungszeugnis gehört, aber wussten Sie, dass es auch ein erweitertes Führungszeugnis gibt? Dieses wird vor allem bei Berufen benötigt, bei denen man mit Kindern, Jugendlichen oder schutzbedürftigen Personen arbeitet. Es enthält neben den Einträgen des normalen Zeugnisses zusätzlich Informationen über Verurteilungen wegen Sexual- oder Gewaltstraftaten sowie bestimmte andere Delikte.

Für eine erfolgreiche Bewerbung in diesen Bereichen ist ein einwandfreies erweitertes Führungszeugnis unerlässlich. Es zeigt dem Arbeitgeber, dass man vertrauenswürdig ist und keine Vorstrafen hat, die die Arbeit beeinträchtigen könnten. Wenn Sie also in einem Bereich arbeiten möchten, der ein erweitertes Zeugnis erfordert, sollten Sie sich unbedingt darum kümmern, dieses vorzulegen. Sie erhalten übrigens das erweiterte Zeugnis nur, mit einer Bescheinigung von einem Arbeitgeber.

Amtliches oder behördliches Führungszeugnis

Wenn Sie sich auf eine neue Stelle bewerben, kann es sein, dass Ihr potenzieller Arbeitgeber ein Zeugnis von Ihnen verlangt. Aber was genau ist das eigentlich? Ein amtliches oder behördliches Führungszeugnis ist ein Dokument, das Ihre Vorstrafen oder das Fehlen von Vorstrafen auflistet. Es wird vom Bundesamt für Justiz ausgestellt und ist in der Regel nur für den Arbeitgeber bestimmt. Das Zeugnis ist ein wichtiger Bestandteil Ihrer Bewerbungsunterlagen, da es Ihre Integrität und Vertrauenswürdigkeit unterstreicht. Generell handelt es sich bei dem Arbeitgeber um den öffentlichen Dienst oder eine Behörde.

Wie lange dauert die Beantragung vom Zeugnis?

Wenn Sie sich für eine neue Stelle bewerben möchten, ist es wichtig, ein einwandfreies Führungszeugnis vorweisen zu können. Doch wie lange dauert eigentlich die Beantragung eines solchen Dokuments? Im Durchschnitt benötigt das Bundeszentralregister etwa zwei bis drei Wochen, um das Zeugnis auszustellen.

Allerdings kann sich die Bearbeitungsdauer verlängern, wenn Ihr Antrag besonders umfangreich ist oder wenn das Bundeszentralregister viele Anfragen bearbeiten muss. Es ist daher ratsam, den Antrag frühzeitig zu stellen, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben. Bitte beachten Sie, dass Sie ein Führungszeugnis für Ihre Bewerbung nur direkt beim Bundesamt für Justiz online beantragen.

Achtung: Es gibt derzeit diverse Webseiten, welche für den gleichen Preis nur einen angeblichen Web-Ratgeber für 13 Euro verkaufen wollen und suggerieren Ihnen, dass Sie dadurch das Zeugnis schneller bekommen.

Einträge im Zeugnis wieder loswerden

Wenn Sie Einträge im Führungszeugnis haben, kann das Ihre Bewerbungschancen verringern. Aber keine Sorge, es gibt Möglichkeiten, diese Einträge wieder loszuwerden. Zunächst sollten Sie sich informieren, welche Einträge überhaupt im Zeugnis stehen und wie lange sie dort vermerkt sind.

Eintragungen wegen geringfügiger Delikte werden nach drei Jahren gelöscht, während schwerwiegendere Vergehen länger verbleiben können. Wenn Sie der Meinung sind, dass ein Eintrag zu Unrecht erfolgt ist, können Sie einen Antrag auf Löschung stellen oder sich an einen Anwalt wenden.

Auch eine erfolgreiche Rehabilitierung kann dazu führen, dass Einträge im Führungszeugnis gelöscht werden. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass nicht alle Einträge gelöscht werden können und dass dies auch von der Art des Vergehens und der Dauer der Verurteilung abhängt. Mehr dazu erfahren Sie unter Löschfristen.

Wo beantrage ich ein Führungszeugnis für die Bewerbung?

Wenn Sie für Ihre Bewerbung ein Führungszeugnis benötigen, können Sie es bei Ihrem örtlichen Einwohnermeldeamt oder Bürgerbüro beantragen. Auch das Bundeszentralregister bietet die Möglichkeit, ein Führungszeugnis online zu beantragen.

Dabei müssen Sie Ihre persönlichen Daten angeben und eine Gebühr bezahlen. In der Regel dauert die Bearbeitung des Antrags einige Tage. Es ist wichtig, dass Sie das Zeugnis rechtzeitig beantragen, damit Sie es bei Bedarf Ihrer Bewerbung beilegen können. Ein gutes Zeugnis kann Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung erhöhen, da es ein positives Bild von Ihnen als zuverlässiger und vertrauenswürdiger Mitarbeiter vermittelt.

Welche Fristen gibt es?

Im Führungszeugnis werden verschiedene Arten von Straftaten aufgeführt. Je nach Art und Schwere der Straftat gibt es unterschiedliche Fristen, welche im Zeugnis vermerkt werden.

  • So werden Verurteilungen zu Geldstrafen oder Freiheitsstrafen bis zu 90 Tagessätzen nach Ablauf von drei Jahren gelöscht.
  • Verurteilungen zu Freiheitsstrafen von mehr als 90 Tagessätzen werden erst nach fünf Jahren aus dem Führungszeugnis entfernt.
  • Bei besonders schweren Straftaten wie Mord oder Sexualdelikten gibt es keine Fristen, diese bleiben lebenslang im Zeugnis vermerkt.

Auf der Webseite von anwalt.de finden Sie Löschfristen im Detail erklärt.

Es ist wichtig, sich über die Fristen im Führungszeugnis zu informieren, um einschätzen zu können, welche Straftaten möglicherweise noch im Zeugnis stehen und welche nicht. Ein sauberes Zeugnis ist ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Bewerbung und kann den Unterschied zwischen einer Einstellung oder Absage ausmachen.

Was kostet ein Führungszeugnis?

Sie fragen sich sicherlich, was ein Führungszeugnis kostet, wenn Sie es für Ihre Bewerbung benötigen. Die Kosten für ein Zeugnis betragen in der Regel 13 Euro, wenn Sie es persönlich bei der Meldebehörde beantragen. Wenn Sie den Antrag online stellen, kostet es 6 Euro.

Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Sie von der Gebühr befreit werden können, beispielsweise wenn Sie Bürgergeld, Sozialhilfe beziehen oder ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Es lohnt sich also, vorher zu prüfen, ob Sie Anspruch auf eine Gebührenbefreiung haben. Sie finden eine Liste zur Gebührenbefreiung von Einzelfällen.

Denken Sie daran, dass ein aktuelles Führungszeugnis ein wichtiger Bestandteil Ihrer Bewerbungsunterlagen ist und Ihnen helfen kann, Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung zu erhöhen.

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